Freitag, 22. Juni 2012

Sphinx – mit toller Seilschaft durch die peruanische Big-Wall

Die Route auf die 5325m hohe Sphinx (span.: Esfinge) hat verschiedenen Namen:
„Este“ oder „Normal de la cara este“ oder „Via del 85“; Höhenunterschied grob 750m;
18 Seillängen; Schwierigkeit V bzw. 5.10a/A1; Wandfuß liegt auf etwa 4500m.

(Mi. 16.5.) Als ich abends meine Mails checke, Surprise Surprise schreibt mir Favian, ob ich nicht doch mit ihnen die Sphinx klettern will. Ganz unerwartet ergibt sich eine völlig neue Situation! Also ich bin schon erst einmal unsicher, ob ich der Einladung folgen soll. Schließlich hatte ich für mich zuvor nicht wenige Argumente gesammelt, die mich getröstet hatten, dass ich nicht mit durfte: Granit ist für mich ein relativ ungewohntes Gestein, die maximale Kletterschwierigkeit zu hoch, ich bin 3 Monate nicht geklettert, also ist die gesamte Unternehmung für mich eigentlich eine Nummer zu groß und außerdem kenne ich die Jungs nicht und sie mich nicht, ferner ist eine 3er-Seilschaft zur Bezwingung einer Big-Walls sowieso suboptimal. Aber jetzt wo das Angebot so völlig überraschend kommt, frage ich mich vor allem, wieso jetzt doch, wo sie doch zuvor unbedingt als eingespielte Zweierseilschaft in diese Wand wollten. Schließlich denke ich mir, ich kann ja auch einfach mal zusteigen, mir die Wand anschauen und dann besprechen wir das Kletterprojekt in aller Ruhe. Notfalls begleite ich die Jungs eben nur mit den Augen und schnuppere den Big-Wall-Flair lediglich vom Wandfuß aus. Als dieser Entschluss gefasst ist, ist es schon fast 19 Uhr und ich muss mich noch um Leihmaterial kümmern: einen warmen Daunenschlafsack, Helm und Chalk. Zum Glück haben die Läden hier etwas länger auf, so dass ich bis halb neun schon fast alles organisiert und gepackt, um anschließend noch mit Meike Abend zu essen.

(Do. 17.5.) Ich bin um 7 Uhr aufgestanden, um die letzten Sachen zu packen und einiges im Luggage Storage zu deponieren. Dann gehe ich auf den Markt, um dort zu frühstücken. Auf dem Weg dorthin gönne ich mir schon ein Fruchtsaftgetränk und einen Chinoa-Trunk. Hier in Peru traue ich mich trotz großem schweren Rucksack tatsächlich in den menschenvollen, lebendigen Markt ohne akute Angst zu haben, sofort beklaut zu werden. Ich drehe eine Runde durch die engen, bunten Reihen bis ich einen Stand sehe an dem es Kuchen und Fruchtsalat gibt und wo außerdem zwei Touristen sitzen. Da setze ich mich dazu und komme mit den beiden ins Gespräch: Martin aus Österreich und Alon aus Israel sind ebenfalls Kletterer und „ach, was ist die Welt klein!“ sie haben Mono und Favian vergangene Woche beim Klettern in Hatun Machay kennengelernt. Der Zufälle nicht genug, wollen auch sie die Sphinx klettern.
 
 
8:40 Uhr laufe ich zur „Colectivo-Haltestelle“, eine bestimmte Straßenecke an der die Sammeltaxis nach Caraz abfahren. Nach einer dicht gedrängten Fahrt zwischen lauter Einheimischen – den Rucksack halb auf dem Schoß, halb zwischen den Beinen – komme ich mit etwas Verspätung in Caraz an. Ich treffe Favian im Hostal La Casona, wo ich im Gespräch endlich erfahren, warum ich nun doch am großen Kletterprojekt mitmachen darf: auch an der Sphinx hatte es vorgestern ordentlich gewittert und einiges an Schnee in die Wand gepackt. Jetzt, da die Jungs ihrem Ziel so nah waren, wollten sie unbedingt die 1 – 2 Tage abwarten bis die Wand wieder kletterbar ist. Gleichzeitig wollten sie aber mich am verabredeten heutigen Treffpunkt nicht einfach versetzen. Schlussfolgerung für die Jungs war, mich einzuladen mitzugehen und mich mittels Steighilfen über die schwierigste(n) Seillänge(n) hinweg zu mogeln.
 

Um 11 Uhr kommt schon das Taxi, welches uns eineinhalb Stunden später an der Laguna Paron absetzt. Favian war mit leerem Rucksack abgestiegen, den er nun gefüllt mit Proviant für die beiden zusätzlichen Tage wieder hinauftrug. Obwohl mein Rucksack zwar nicht leicht, aber doch leichter war als Favian’s, konnte und wollte ich nicht Schritt halten. Denn für den Fall, dass ich morgen doch mit in die Wand einsteigen sollte, wollte ich mir die Kräfte sparen und mich nicht heute schon beim Zustieg verausgaben.
 
 
 
Nach eineinhalb Stunden erreichten wir den Sattel von dem aus man erstmals die gigantische, orangefarbene Granitwand der Sphinx sieht. Live ist sie natürlich nochmal weitaus beeindruckender als die Bilder, die ich im Internet gefunden hatte. 15 Uhr erreichen wir das Lager, wo uns Mono mit Mate und einer leckeren Gemüsesuppe empfängt. Nach einer guten Stunde lösen wir diese sehr nette Runde auf, um bepackt mit allen Sachen zu unserem ABC (Advanced Base-Camp) umzusiedeln. Nur das Zelt blieb stehen, denn wir wollten unter einem großen Biwak-Felsen übernachten, welcher ungefähr auf 4400m Höhe liegt.
 
 
Nach einer halben Stunde erreichten wir diesen geradezu idealen Unterschlupf, der mindestens vier Kletterern ein trockenes Schlafplätzchen, Schutz vor Wind und Wetter und eine gemütliche Kochgelegenheit bietet. Als alles häuslich eingerichtet ist, wird auch noch ein bisschen geklettert. Direkt am Biwi-Boulder ist eine sacke schwere Sportkletterroute eingebohrt, an der ich mich im Top-Rope bis zum dritten Haken mühe. Anschließend besprechen wir das morgige „Wie? Wo? Was?“. Nicht einmal die Tatsache, dass ich trotz knapp 10 jähriger Klettererfahrung weder Grigri noch Jümar benutzt habe, lässt sie davor zurückschrecken mich mit in die Wand zu nehmen, statt dessen bekomme ich noch eine schnelle Einweisung; außerdem wird aufgrund der Konstellation als 3er-Seilschaft einer der Jungs bei mir sein, wenn es darum geht, die Geräte richtig einzuhängen. Nach einem leckeren Camping-Essen, liegen wir schon früh in unseren Daunenschlafsäcken.


(Fr. 18.5.) Am Tag der Tage stehen wir um 4 Uhr auf. Die verschiedenen Aufgaben hatten wir verteilt: Mono kümmert sich um das Klettermaterial, Favian ums Frühstück und ich um das Essen für unterwegs – sprich Sandwiches machen, Riegel einpacken und Schnee schmelzen und abfüllen, um genügend Wasser dabei zu haben. Kurz nach 5 Uhr geht’s im Schein der Stirnlampen los. Es ist wirklich nicht weit bis zur Wand, so dass Mono kurz vor halb sechs einsteigt. Bei der ersten Seillänge – ein 4er – nimmt er die zwei Zwischensicherungen mit, geht aber ansonsten frei. Ich bin im Abstand von zirka 20 Metern eingebunden und krabbel einfach hinterher als das Seil aus ist; Favian kommt am Schluss. Am ersten Stand angekommen, bauen wir dann auf richtige Seilschaft um. Es ist nun auch hell genug, dass wir die Stirnlampen ausknipsen. Nach der zweiten Seillänge – „nur“ ein 5er, der mir aber nicht wirklich leicht fiel – wollte ich abbrechen und die Jungs alleine weiterklettern lassen. Ursprünglich wollten sie die ersten drei Seillängen nämlich mit Scrambling gehen – sprich zusammen zeitgleich und damit ungenügend gesichert. Als ich trotz Seilsicherung an der einen oder anderen Stelle Mühe habe, höher zu kommen, denke ich, „Wenn das einfach sein soll und die wirklich schwierigen Seillängen kommen weiter oben, dann ist diese Unternehmung doch nichts für mich!“. Also sage ich am zweiten Stand „weiter ohne mich!“ und bitte sie mich wieder zum Wandfuß abzulassen.


Aber das ist für sie keine wirkliche Option, vielmehr reden sie mir gut zu, denn für sie ist klar, dass wir die gemeinsam begonnene Tour auch gemeinsam beenden. Wie ich dann hinterher erfahre, haben sie mir das mit dem Abbrechen nicht abgenommen. Also klettern wir weiter. Die Jungs kümmern sich wirklich rührig um mich: während sie sich grob nach jeweils drei Seillängen abwechseln mit Vorsteigen, ist die einzige „Aufgabe“, die mir gestellt wird, wenn ich an den Stand komme, mich auszuruhen, eventuell sogar hinzusetzen oder was zu trinken. Wir kommen höher und höher und trotzdem verändert sich unsere Aussicht nicht, wir blicken wenn wir Richtung Tal schauen nur gegen dicke Wolken. Auch über und irgendwann auch unter uns verschwindet alles im zähen Grau.
 
 
Die größten Schwierigkeiten der Route befanden sich in den Seillängen sechs bis acht. Während ich die sechste (6a) gerade noch so bewältigen konnte, bin ich die siebte (6b/A1) von vorne herein mit Jümar/Steigklemme und Grigri – also technisch – geklettert, was zwar mühsam ist, aber insgesamt ganz gut geht. Die nächste Seillänge (6a) habe ich nochmal frei versucht. Den ersten Teil ging es in einem Kamin hoch, weswegen ich mir den Rucksack an einer Bandschlinge zwischen die Füße hängen musste. Dann musste man auf einer Platte stehend an einem Untergriff unter einem Dach entlanghangeln. Unter maximalem Krafteinsatz war ich ziemlich weit gekommen, aber gerade als ich seitlich an dem Dach vorbei wollte, zog es mir die Füße weg und ich fand mich einige Meter tiefer im Seil sitzend wieder. Um es ein zweites Mal zu versuchen, fehlte mir die Kraft und kurz standen mir die Tränen in den Augen. Nach einer kurzen Verschnaufpause mache ich die Steigklemmen wieder ins Seil und arbeite mich damit zum Stand hinauf.
 
 
 
Knapp fünf Stunden nach Start hatten wir die neunte Seillänge und damit die Hälfte der Route hinter uns. Auf dem erreichten Schuttband mit klangvollen Namen „Plataforma de las Flores“ sucht man Blumen allerdings vergeblich, trotzdem lassen wir uns erst einmal nieder, um uns ausruhen, etwas essen und die nicht vorhandenen „Blümchen zu gießen“. Für den Einstieg in den zweiten Teil der Route liefen wir hochkonzentriert, weil ausgesetzt, aber frei. Um 11 Uhr klettern wir dort weiter. Der obere Teil der Wand war für mich absolut traumhafte Kletterei! Gleich aus mehreren Gründen lief es deutlich besser als im unteren: erstens war die Kletterei einfacher, zweitens hatten mir die Jungs den kleinen Rucksack abgenommen und drittens hatte ich mich in der Zwischenzeit ganz gut auf den Granit eingeklettert. Als ich unten hatte aussteigen wollen, dachte ich „das gibt den ganzen lieben langen Tag eine Quälerei“, aber oben raus ging es viel besser als erwartet und es kam ohne Ende Spaß am Klettern auf.
 
 
 
Wir haben an diesem Tag übrigens alle Wetter durchgemacht: die meiste Zeit steckten wir samt der gesamten Wand in dichten Wolken, sprich Panoramablick ins Tal und auf die umliegenden Berge war ziemlich Fehlanzeige; sehr schade! Denn genau das liebe ich, zu sehen, wie sich der Blickwinkel und die Perspektive verändern und dadurch zu erleben, wie man höher kommt. Über und unter uns verlor sich der Blick regelmäßig im Nebel. Kurz regnete es, ging dann aber – bevor die Wand nass war – in Graupel über und hörte zum Glück nach kurzer Zeit wieder auf. Eine halbe Stunde hatten wir sogar mal herrlichen Sonnenschein. In Summe war das Wetter ziemlich ideal, denn wenn wir den gesamten Tag in der Sonne gebrutzelt worden wären, hätten wir vermutlich früher oder später ein Problem mit unseren Wasservorräten bekommen.
 


16:15 Uhr erreichen wir nach einer grandiosen letzten Seillänge den Gipfel. Vor dem Hintergrund, dass die schnellste Begehung dieser Route angeblich 7 Stunden gedauert hat und man in einigen Beschreibungen liest, dass man bestimmte Vorkehrungen wie z.B. Fixseil in den ersten drei Seillängen treffen müsste, um sie an einem Tag zu bewältigen, erscheint unsere reine Kletterzeit von „nur“ knapp 10 Stunden ganz passabel. Nachdem wir ausgiebig Gipfelfotos gemacht haben und unsere leckeren Sandwiches verspeist, treten wir um 17 Uhr den Abstieg an.
 
 
Oben über den schneebedeckten Kamm laufen wir bis zur gut markierten Abseilstelle, dann haben wir blöderweise 4 mal statt nur 3 mal abgeseilt und standen mitten auf einer unschön schrägen Schliffplatte. Es war inzwischen bereits dunkel und es fehlten nur wenige Meter. Mir war das zu haarig, weshalb mich die Jungs abließen und dann selbst abkletterten. Es war nicht nur dunkel, sondern auch die Seile patschnass und dreckig. Im Licht der Stirnlampen ging es über Blockgestein zurück zu unserem Lager, welches wir um 19:30 Uhr erreichten. Dort machen wir uns Vesper und etwas Salat und feiern unseren Erfolg. Wir waren aber auch früh müde, so dass wir um halb zehn in unseren Schlafsäcken lagen. 
 
 
(Sa.19.5.) Am nächsten Tag sind die Jungs um 6:20 Uhr bereits wieder aufgestanden und zwar als wir Martin und Alon hörten, wie sie die in die Wand einstiegen. Ich wagte mich erst eine halbe Stunde später aus dem kuschlig warmen Schlafsack. Denn unter diesem Biwi-Boulder hatte es nachts nämlich tatsächlich nur 3 Grad. Das anschließende Frühstück war an Zeitdauer und Gemütlichkeit kaum zu überbieten: Zuerst tranken wir in aller Ruhe eine Runde Mate-Tee. Dann machte Mono einen Brotteig, aus dem ich Fladen gebacken habe.
 
Wir waren aus unserer Höhle rausgekrochen, saßen nun mit Blick auf die Wand im Freien und schauten den beiden Jungs zu, wie sie sich dieselbe Route wie wir gestern höher schafften. Dann kochten wir im wahrsten Sinne des Wortes Kaffee, d.h. in Ermangelung eines Filters enthielt auch unser Endprodukt noch Kaffeepulver. Auch die heiße Schokolade, die es gab, war etwas improvisiert, da wir sie aus Wasser und Schokopulver hergestellt hatten. Als warme Auflage für die fertig gebackenen Fladen gab es Omelette aus Eier und Zwiebeln. Bis alle 11 Fladen gebacken waren, zog sich jedoch eine ganze Weile hin, aber wir saßen schön in der Sonne und hatten endlich mal einen freien Blick auf den beeindruckenden mehrgipfligen 6395m hohen Huandoy, der die beiden Tage zuvor immer verhangen war.
 
Direkt hinter unserem Bivi-Boulder basteln sich Mono und Favian eine ausgesprochen schwere, aber in ihrem Verlauf einmalige Sportklettroute hinauf. Dann fängt es an zu Regen, so dass die beiden Sphinx-Aspiranten nach etwa 1,5Std. im Nassen ausharren, ihre Tour leider abbrechen und abseilen müssen. Gegen 13 Uhr kehren wir der Wand den Rücken, bauen unterwegs noch das Zelt ab, in dem Mono und Favian die erste Nacht geschlafen hatten und erreichen 14:40 Uhr die Lagune Paron. Nach einem kurzen Päuschen bei dem wir die allerletzten Kekse essen, starten wir um 15 Uhr den finalen 15 km langen Abstieg zum Ort Paron. Zum Glück konnte man zu Fuß einige der Kehren abkürzen, so dass wir nach gut zwei Stunden das Dorf erreichten. Um 18 Uhr fuhr dann das Collectivo beladen mit einer Großfamilie und ihrer Ladung Bambusstängeln, deren süßes Mark uns hungrigen Kletterern zum Verzehr anboten wurde, vollends talwärts, so dass wir gegen 19 Uhr wieder in Caraz sind.

Noch bevor wir im Hostel einchecken, gibt’s am Dorfplatz ein großes Hallo mit dem Taxifahrer Harold mit dem wir zur Laguna Paron gefahren waren. Ersteimal gehen wir ¼ Hähnchen mit Pommes und Salat essen und trinken dazu die ersten beiden Biere, dann wechselten wir für den Nachtisch in einer Cafeteria und trinken ganz babbig süßen Wein dazu. Schließlich geht es in eine Bar weiter und mit weiteren Bieren bis 2 Uhr. Dementsprechend geschädigt sind wir alle drei am nächsten Tag. Noch schöner und eindrucksvoller als der Stolz diese Wand durchklettert zu haben, war der Teamgeist und das Gemeinschaftserlebnis, wie wir drei als Seilschaft diese Route – trotz Erschwernissen (nämlich ich) – gemeistert haben.
 
(Sa.20.5.) Mono ist schon um halb acht aufgestanden, ich lag noch bis 11 Uhr im Halbkoma. Die Dusche unter der ich mir trotz äußerst mäßigem Wasserdruck die Haare gewaschen hab, hatte mit ihrem eher kalten Wasser durchaus (wieder)belebende Wirkung. Favian ging es garnicht gut, so dass er sich wieder hinlegte, während Mono und ich in die Markthalle abschwirrten. Dort tranken wir erst einmal einen frischen Saft futterten dann zwei Papas Rellenas – das sind so frittierte Kartoffelklöße. Zum Abschluss noch ein Milchkaffee hinterher und die Lebensgeister waren wieder einigermaßen hergestellt als wir kurz nach 13 Uhr wieder am Hostel waren. Inzwischen war auch Favian einigermaßen transportfähig, so dass wir unsere Sachen packten und gegen 14:30 Uhr zur Haltestelle der Collectivos wackelten. Eingezwängt auf der Rückbank fuhren wir Richtung Huaraz. Wir hatten die drei Rucksäcke auf einen Sitzplatz gestapelt und uns auf den übrigen dreien zusammengequetscht. Etwa zwei Stunden später sind wir wieder in Huaraz Im Hostel Tambo, wo die Jungs schon zuvor abgestiegen waren, gibt es ein großes Hallo nicht nur mit dem österreichischen Martin und dem israelischen Alon. Nach ihrem gestrigen regenbedingten Routenabbruch sind sie direkt runter gelaufen bis Paron und haben dort gezeltet. Heute sind sie den Rest abgestiegen und direkt nach Huaraz durchgestartet. Die Atmosphäre im Hostel ist sehr offenes und persönliches.
 
Nach Zimmerbezug habe ich die Leihsachen zusammengesucht und meine stinkige Bergwäsche und bin Richtung Zentrum spaziert, um alles abzugeben. Eigentlich wollte ich mit dem Moto Taxi zu meinem vorherigen Hostel fahren, denn ich wollte auch mal dieses Verkehrsmittel genutzt zu haben. Aber nachdem ich 5 Minuten an der Straßenecke gewartet hatte und keines dieser Dinger vorbeigekommen war, mich aber schon mindestens 20 Taxifahrer angehupt hatten, winkte ich schließlich doch ein normales Taxi heran. Für 4 Sol fuhren wir kurz zum Hostel, ich holte meine Sachen aus der Gepäckaufbewahrung und ließ mich damit vor dem Hostal Tambo absetzen.
Nach mehreren Tagen offline habe ich meinen PC angeschmissen und in aller Ruhe meine Mails gecheckt. Bevor wir anfingen zu kochen, schauten wir alle zusammen die Bilder an. Die große Portion Nudeln mit leckerer Gemüsesößchen, schmeckte nicht nur phänomenal, sondern machte uns auch matt und müde, so dass wir bereits 21:30 Uhr in der Falle lagen.