Peru hat mir auf Anhieb gefallen. Das hängt aber wahrscheinlich damit zusammen, dass Cusco – verglichen mit La Paz – nicht so hektisch, das Klima nicht so rau wie auf dem Altiplano und die Landschaft und dadurch der Bewuchs lieblicher ist. Aber wahrscheinlich spielt auch sehr stark mit rein, dass ich hier keinem Gauner begegnet bin. Etwas unschön war, dass ich einen kleinen ungebetenen und sehr unangenehmen Gast in meinem Schlafsack hatte: ein Flo, der mir in der einen Nacht eine „hübsche“ Flo-Straße auf die Innenseite des Oberschenkels zauberte und in der nächsten Nacht meinte meinen Taillenumfang mittels Bissen abmessen zu müssen. Und die Dinger jucken…!!! Das Gemeine daran: noch Wochen später hatte ich meine „Spaß“ damit. Aber alles schön der Reihe nach.
(Di. 1.5.) 4:45 Uhr kam der Bus von Copacabana in Cusco an. Zu einem überzogenen Preis (10 statt 3-5 Soles) lass ich mich vom Taxi zum Hostel fahren. Obwohl es im Reiseführer als beliebt und meist ausgebucht beschrieben ist, bekomme ich für 30 Soles (etwas 9,- Euro) ein Einzelzimmer und kann es auch gleich beziehen. An der Rezeption lache ich mich erst einmal halb schlapp, denn im Registrierbuch stehen direkt in den beiden Zeilen vor mir Mareike und Björn, denen ich während meiner Reise bereits das siebte Mal über den Weg laufe. Noch vor 6 Uhr liege ich im Bett und schlafe nochmal zwei Stunden. Dann starte ich völlig gemütlich: suche zusammen, was ich nach alles nach Deutschland schicken will, genieße eine ausgiebige heiße Dusche, richte ein Paket für die Wäscherei her und setze mich dann mit dem Reiseführer in den überdachten Innenhof des Kolonialhauses bis gegen 11:30 Uhr Mareike und Björn, die erst um 4 Uhr von Machu Picchu zurück kamen, aus ihrem Zimmer kommen.
Das Hallo ist groß und wir gehen gemeinsam Frühstücken. Auf einem Balkon an der Plaza mit exzellentem Blick auf die 1. Mai-Demos und die umliegenden Arkaden verbringen wir zwei Stündchen mit ausgiebigem Quatschen. Das mit zur Post gehen und Paket verschicken kann ich mir abschminken, die hat heute – 1. Mai – zu. Also nehme ich mir ca. 14 Uhr vor, den Nachmittag mit intensiven Kirchenbesuchen zu verbringen. Aber auch das leider Fehlanzeige, weil ebenfalls geschlossen, wie mir mein Schuhputzer versichert, der mich vor der Kathedrale "einfangen" hat. Da es mir in La Paz unangenehm war, mich von den dort meist maskierten Schuhputzern auch nur ansprechen zu lassen, war ein Reinigen jetzt mehr als nötig. Der geschäftstüchtige junge Mann hat auch gleich meine Kappe geklebt an der sich die Laufsohle immer mehr ablöst. Die Maskierung in La Paz hängt übrigens nicht damit zusammen, dass sich Bösewichte verstecken wollen, sondern mit Diskriminierung. Oft reicht der normale Job nicht aus, so dass die Menschen versuchen sich mit Schuheputzen etwas dazu zu verdienen, gleichzeitig aber nicht von Freunden, Nachbarn etc. erkannt werden wollen.
Einen letzten gezielten Versuch mache ich noch, angeblich soll das Inka Museum auf haben. Aber als ich 15:45 Uhr an der Pforte stehe, bleiben gerade noch 15 Min. - das lohnt nicht. Also lasse ich mich einfach so durch die wirklich schönen Gassen von Cusco mit seinen hübschen weißen Kolonialgebäuden samt Holzbalkonen treiben. Natürlich ist die Stadt touristisch und man wird ständig wegen Mittagessen oder wegen Kauf von Bildern, Mützen, CDs oder Sonstigem angesprochen. Aber wenn man sich davon nicht belästigen läßt, hat die Stadt eine wirklich tolle Atmosphäre. Im Viertel Las Blas entdecke ich einige nette Kunsthandwerksläden mit Schmuck und Schuhen.
Auf dem Rückweg komme ich an den beeindruckenden Grundmauern aus der Inkazeit vorbei auf welche neuere Gebäude einfach aufgebaut wurden. Riesen Quader wurden so präzise bearbeitet, dass sie ohne Fugenmaterial passgenau aufeinander liegen. Diesen Mauern hatten auch die vielen Erdbeben nichts an, den neueren Mauern hingegen schon: Viele Kirchen und Gebäude stürzten regelmäßig in sich zusammen oder wurden stark beschädigt. Ich tätige ein paar Einkäufe und treffe im Mc Donald Mareike und Brjörn wieder, die das WiFi nutzen. Für Preise wie in Europa gönne ich mir ein Junkfood-Mittagessen. Die San Fransisco Kirche ist wegen Messe gerade offen, ich werfe einen vorsichtigen Blick hinein - viele Goldaltäre. Kurz vor 19 Uhr bin ich zurück am Hostel, um Björn und Mareike zu verabschieden, die mit dem Nachtbus nach Arequipa fahren, um dort für Mareike den dritten Versuch zu starten einen 6000er zu besteigen - den Chachani. Ab 19:30 Uhr bin ich in einem Cafe mit WiFi, allerdings sehr schlechter Verbindung, so dass ich zum Hochladen der beiden bereits fertigen getexteten Blogs volle zwei Stunden brauche. Anschließend gehe ich noch leckere Alpaka-Lasagne essen.
(Mi. 2.5.) Nachdem gestern alles zu war, war heute Museums- und Kirchentag. Und wer mich kennt, weiß: was ich mache, mache ich richtig J Also war ich im kleinen, unterirdischen Museo del sitio del Qoricancha mit Textilien, Keramik- und Metallarbeiten präinkaischer Kulturen und der Inkas. Dann habe ich mich volle zwei Stunden per Audioguide durch die Kathedrale bewegt. Kein Wunder, denn in fast einhundertjähiger Bauzeit entstand eine der größten Kirchen ganz Südamerikas, die neben der Hauptkirche mit elf Seitenkapellen und acht Alätren auch aus zwei integrierten Nebenkirchen besteht. Besonders imposant fand ich den Altar aus purem Silber, der ich weiß nicht wie viel Tonnen wiegt und das aufwändig aus Zedern- und Ebenholz geschnitzte Chorgestühl mit 42 verschiedenen Heiligenfiguren. Fotografieren war leider verboten. Angeblich hängen über 350 Gemälde an den Wänden, ich habe nicht nachgezählt, aber es waren viele, so dass die Kathedrale einer Pinakothek gleicht. Als nächstes ging es in das Museo Historico Regional, das in einem sehr schönen Kolonialgebäude – dem Haus des spanischen Historikers Garcilaso de la Vega, der in der Kathedrale beigesetzt wurde – untergebracht ist.
Um einen kunsthistorischen Overkill zu vermeiden, habe ich mich dann doch getraut, einen Abstecher in die Markthalle zu machen, obwohl im Reiseführer ausdrücklich vor Taschendieben gewarnt wird. Zuerst habe ich einen leckeren, frisch gemixten Saft aus Aole Vera und Orange getrunken. Da kann jetzt im Hinblick auf ewig jung nichts mehr schief gehen. Im Weitergehen hat mir sehr gut gefallen, wie die einzelnen „Gewerke“ ihre jeweiligen Waren getrennt voneinander anbieten. In einer Reihe das Obst, in der nächsten das Brot, dann der Käse – das nenne ich mal (preis)transparente Märkte. Dann gab es aber auch Kuriositäten wie getrocknete Algen oder Pökelfleisch, abgefahren sind natürlich immer die Fleischreistände; dort die Kartoffeln, hier die Hülsenfrüchte. Im untersten Teil der Markthalle die Garküchen, an denen Mittagessen wie Suppen und Eintöpfe oder Reis mit Ei für 2 bis 3 Soles (= 60 - 90 Eurocent) angeboten werden. A propos essen: Heute früh hatte ich ein sehr reichhaltiges Frühstück für 10 Soles (3 Euro = geteilt durch 3 minus 10%): Milchcafé, Bananenmilchshake, Pancake mit Honig, zwei Brötchen mit Butter und Marmelade.
Als nächstes ging es in die Basilika La Merced, die durch ein edles Chorgestühl und einen überladenen Hauptaltar besticht. Das Kloster ist schon wegen des hübschen Klosterhofs mit Brunnen und der Schnitzkunst der Zedernholzdecke des Kreuzgangs sehenswert. Das kleine Museum ist voller Kunstschätze von denen die juwelengeschmückte Monstranz das Highlight ist: 22kg Gold, 1518 Diamanten und 615 Perlen wurden hier verarbeitet. Zum Abschluss bin ich noch in La Compania, welche die Jesuiten ab 1571 an der Ostseite der Plaza errichten. Als sich der Bischof von Cusco über die Schönheit der Kirche, die seiner Meinung nach die Kathedrale in den Schatten zu stellen drohte, bei Papst Paul III. beschwerte, entschied sich dieser gegen die Jesuitenkirche. Bis allerdings das Urteil über den Baustopp bis nach Cusco drang, war La Compania schon fast fertig. Noch immer läßt sich die Pracht erahnen, wenn man die edel geschnitzten und mit viel Gold versehenen Barockaltäre, die Gemälde und Statuen betrachtet.
Am nächsten Tag besichtigte ich die archäologischen Stätten der näheren Umgebung von Cusco. Diese Tour kann man natürlich organisiert durchführen oder günstiger und netter in Eigenregie. Da alle vier Inkaruinen logistisch günstig direkt an der Straße nach Pisac liegen, drängt es sich geradezu auf mit dem Collectivo (Sammeltaxi) die 8km den Berg hinauf zum höchsten und entferntesten Punkt zu fahren und dann zurück zu laufen und unterwegs alle Sehenswürdigkeiten besichtigen. Es war nicht ganz offensichtlich wo das richtige Collectivo abfährt, aber mit etwas Durchfragen und der Hilfsbereitschaft der Einheimischen, landete ich schließlich, wo ich hin wollte: Tambomachay liegt auf 3660m und war wohl Wasserheiligtum. Auch heute noch speist eine unterirdische Quelle die Becken der Anlage, die terrassenförmig angelegt ist.
Es waren genügend verschiedensprachig geführte Gruppen unterwegs, so dass ich die dürftigen Angaben meines Reiseführers mit englischen, französischen und spanischen Ausführungen ergänzen konnte. Wenige hundert Meter weiter lag Pukapukara, was „rote Festung“ bedeutet. Diese halbkreisförmige Anlage diente den Inkas als Stützpunkt für Reisende und Warenumschlag. Bis zur nächsten Ruinenstätte Qenqo mußte ich einige Zeit der Straße entlang gehen, da aber kaum Verkehr war und es außerdem den Berg hinunter ging, war es ein angenehmer Spaziergang mit Blick auf die umliegenden grünen Berg- und Hügelketten. Unterwegs plauderte ich mit einem Weber, der am Straßenrand seinem Handwerk nachging. Der Name der aus Kalkstein herausgemeißelten Anlage bedeutet „das Gewundene“ und stammt von der schlangenförmigen Opferrinne, welche in einer Höhle endet.
Etwa 1 km westlich liegt die mit 2,5 Hektar größte Anlage Saqsaywaman. Sie bietet nicht nur einen schönen Blick über Cusco, sondern beeindruckt vor allem mit ihren tonnenschweren Felsblöcken, die Zehntausende von Arbeitern in über 50 Jahren mühselig hier herauf geschafft haben. Wie, ist noch immer nicht völlig geklärt, denn die größten ca. 5 x 5 x 2,5 m großen Steinquader wiegen rund 200 Tonnen. Und natürlich sind alle – wie bei den Inkas üblich – passgenau geschliffen und ohne Mörtel zu einem dreistöckigen 600m langen Zickzackwall zusammengefügt. Vom Inneren der Festung ist heute leider nichts mehr übrig, weil die Spanier Stein für Stein abtrugen, um damit ihr neues Cusco zu erreichten.
Nach einem so ausgedehnten Kulturtag, hab ich mich abends in der Nähe der schön beleuchteten Plaza mit einem traditionellen Cuy-Essen gestärkt. Ja, ich habe ein Meerschweinchen verspeist. Auch wenn es dafür mangels Kamera kein Beweisfoto gibt, will ich nicht versäumen, dies zumindest in Worten zu beschreiben. Das Fleisch an sich war schon sehr lecker, man sollte nur wissen, wo es ist. Man muss sozusagen lernen, das Tierchen zu essen. Ich war froh, dass ich es mir habe zerlegen lassen, sonst wäre ich wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen. Die Haut finde ich nicht so toll, zum einen geschmacklich zum anderen ist es so zähes Gummizeugs, also nicht ganz so mein Fall. Aber insgesamt eine leckere Sache. Cuy wird für gewöhnlich nur an Feiertagen oder zu besonderen Anlässen gegessen, wenn die ganze Familie zusammen kommt wie z.B. an Geburtstagen. Es war auch entsprechend teuer für hiesige Verhältnisse (umgerechnet 18 Euro). Traditionsgerecht habe ich es mit den Fingern gegessen, worüber das französische Pärchen am Nachbartisch glaube ich etwas pikiert war. Als Beilage gab es eine Kartoffel, etwas Salat und eine in Backteig frittierte Gemüsekugel, die allerdings so sau scharf war, daß ich mir beinahe den Mund verbrannt hätte.
Die Sehenswürdigkeiten im Urubamba-Tal lassen sich im Rahmen einer organsierten Tour an einem langen Tag erkunden; auf eigene Faust braucht man dafür wahrscheinlich mindestens drei. Ständige Wasserversorgung, fruchtbare Böden, die geschützte Lage und geschickter Terrassenfeldbau ermöglichten den Inkas hohe landwirtschaftliche Erträge und veranlassten die Spanier diese Region als „geheiligtes Tal der Inkas“ zu bezeichnen. Jedenfalls wächst hier auch heute noch der weltweit beste Mais mit den weißen, großen Körnern, die 5x so groß sind, wie herkömmlicher Mais. Überhaupt gibt es in Peru rund 80 verschiedene Maissorten.
Den ersten Stopp legten wir an einem Kunsthandwerkermarkt ein, an dem ich eigentlich überhaupt nichts kaufen wollte. Aber beim Durchschlendern hat mir dann doch ein Ring gefallen, Ohrringe, ein buntes Armbändchen und schließlich noch eine Mütze und ein paar Alpakahandschuhe. Spontan habe ich dann doch ganz gut zugeschlagen und für alles zusammen etwas mehr als 40 Soles – sprich nur 13 Euro – ausgegeben. Die einzelnen Standbetreiber übertrafen sich mit netten Ansprachen und Kauf-Animationen: „Komm rein Schöne!“ „Hallo Freundin!“ „Hallo schöne Freundin“ – in der Intensität fast etwas lästig.
Den zweiten Stopp machten wir in Pisac, wo wir eben geschwind in eine Silberwerkstatt und bei einem Empanada-Bäcker mit großem Holzofen vorbeigeschleust wurden. Anschließend ging es zur oberhalb des Ortes gelegenen Inka-Festung, die 9000 Hektar umfassen soll und damit größer ist als Machu Picchu. Nach einigen interessanten Erläuterungen durch unsere Reiseleiterin, blieb noch etwas Zeit für eigene Erkundungen und vom höchsten Punkt der Anlage den Blick über das Tal zu genießen. Im Ort Urubamba wurde lediglich Halt gemacht, um die Massen abzuspeisen: Mehrere Busladungen machten sich über ein reichhaltiges Buffet her.
Die Schatten wurden bereits merklich länger als wir mit Ollantaytambo das westliche Ende des Valle Sagrado erreichten. Mit seinem angenehm milden Klima markierte der Ort schon damals das Tor zum Amazonasteil des Inkareichs. An dieser strategisch wichtigen Stelle errichteten die Inkas imposant auf einem Bergsporn gelegen eine Felsenfestung. Bei ihrem ersten Heranrücken im Jahre 1536 gelang es den Spanier nicht, die steilen Terrassenhänge zu stürmen. Erst ein Jahr später mit der vierfachen Menge an Soldaten konnte Ollantaytambo der spanischen Krone einverleibt werden.
Auf dem Rückweg nach Cusco sahen wir die Ruinen von Chinchero nur noch schemenhaft im letzten Licht der untergehenden Sonne. Stattdessen besuchen wir eine Gruppe von Frauen, die uns vorführt, wie sie auch heute noch in traditioneller Weise die Alpakawolle waschen, mit unterschiedlichen Pflanzenzusätzen färben, zu einem Faden spinnen und diesen weben. Wir erfahren, dass die Inkas z.T. die Terrassen dazu verwendet haben, die Pflanzen an die Höhe zu gewöhnen. Also Pflanzen aus tieferen Gefilden allmählich immer höher anbauten, um sie an die Höhenlage zu akklimatisieren. Uns wurde beispielsweise eine Artischocke gezeigt. Sehr außergewöhnlich, dass diese Pflanze auf einer Höhe von 3700 Metern wächst.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die archäologischen Stätten, die wir besichtig haben, waren toll und es war bequem Teil einer organisierten Gruppe zu sein, sich um keine Logistik oder Zeitplanung kümmern zu müssen, und natürlich waren auch die Erklärungen der Reiseführerin hilfreich und interessant. Andererseits war dieses ständige „Vamos amigos!“ „Beeilung! Sonst verlieren wir noch mehr Zeit!“ ganz schön nervig. Man fühlt sich wie eine gescheute Rinderherde. Einen Tag kann man das mal ertragen, aber bin ich froh den gestrigen Ausflug selbst gestaltet zu haben und auch sonst wieder individuell unterwegs zu sein. Außerdem bin ich mal gespannt, ob mich Matchu Picchu nach all den Ruinen gestern und heute, überhaupt noch beeindruckt oder ob es nur eine weitere Ruinenstätte ist.
Erst gegen halb acht sind wir wieder in Cusco. Um meine Weiterfahrt nach Nasca bzw. Lima in drei Tagen zu sichern, steuerte ich zwei drei Agenturen an. Aber es war echt erbärmlich, was da z.T. an Informationen gegeben wurde –haarsträubend!! Der Eine behauptet, die Fahrt nach Nasca dauert 20 Stunden (in meinem Reiseführer steht was von 10 Std.), der Andere behauptet dass bestimmte Busgesellschaften nicht früh bzw. nicht spät fahren, es herrscht Unklarheit darüber, welcher Bus drei (Semi-Cama) und welcher vier Sitze (Cama) nebeneinander in einer Reihe hat. Also insgesamt ein großes Durcheinander, so dass ich mich letzten Endes dafür entschieden habe, die teuerste Gesellschaft Cruz del Sur zu buchen aber zu wissen, was ich habe. Danach bin ich zurück zum Hostel, um meine Kreditkarte zu holen und dann Geld zu ziehen, um das Busticket und die Machu Picchu-Tour zu bezahlen. In der Agentur sitzt allerdings nur der Hiwi hinterm Tresen der sich zunächst weigert mein Geld anzunehmen. Ich habe aber nach meinen einschlägigen Erfahrungen keinen Bock das Geld weiter mit mir herum zu tragen. Denn meine simple Devise lautet: was ich nicht habe, kann mir auch nicht mehr geklaut werden. Nachdem der Mitarbeiter – oder nennen wir ihn doch passender Agenturaufpasser oder Schreibtischbewacher – auf mein Drägen hin nochmal mit seinem Chef telefoniert hatte, war Bezahlen dann doch möglich und sogar ganz einfach, indem er mir eine kleine Quittung ausstellte. Also echt lustig aus welchen Alltäglichkeiten hier manchmal kleine Herausforderungen erwachsen.
Dann laufe ich zur San Francisco Kirche, um dort die Spieße mit Rinderherzen und Kartoffel zu probieren. Dort angekommen entdecke ich keinen solchen Stand. Ich frage an einem der dortigen Getränkestände und erfahre, dass es die Spieße nur sonntags gibt. Also nehme ich eines dieser Heißgetränke, die mit Kräutern aufgebrüht werden und komme mit der Verkäuferin und einen jungen Typen ins Gespräch. Wir stehen noch eine ganze Weile auf dem Platz und setzten unser intensives Gespräch über sein Studium etc. bei einem zweiten Becher fort. Fragt mich nicht, wie das Getränk hieß. Ich frage zwar jedes Mal, wenn ich wieder was Neues probiere, kann es meistens auch noch einmal Nachsprechen, aber dann ist es vergessen.