Um 8 Uhr fahren wir mit dem "Tiefkühlbus" - die Busse sind hier notorisch frostig klimatisiert, so dass ich nicht selten mit der Daunenjacke dasitze - in den Nationalpark Los Glaciares und nehmen dort gleich das erste Boot. Wir haben mal wieder unglaubliches Wetterglück.
Trotzdem ist es im Fahrtwind des Bootes ziemlich frisch - angeblich 1°C.
Der Gletscher hat aktuell die Verbindung der beiden Seen gekappt. Die 15 bis 70m hohe Eiswand über Wasser zu der nochmal bis zu 100m unter Wasser dazu kommen, haben den Pegel des abgetrennten Teil des Sees, der keinen natürlichen Abfluß hat, um 6m ansteigen lassen. Zuletzt 2008 hat der Eisdamm dem Wasserdruck nachgegeben - ein Naturschauspiel der besonderen Art weswegen der Perito Moreno Gletscher weltweit so bekannt ist. Der Gletscher bewegt sich in der Mitte 1m pro Tag, was wir später von den Balkonen noch eindrücklich zu sehen bekommen sollten.
Dort wo vorhin unser Boot war, muß was Riesiges abgebrochen sein, denn es rumpelt sehr laut und lang, obwohl es weit weg und ums Eck ist. Die Eismassen treiben eine halbe Stunde später noch auseinander. Ebenso am ganz rechten Ende. Wir konnten sehen wie eine große Flutwelle dem Ufer entlang lief. Auch in relativer Nähe brach ein Eisturm zusammen bzw. kippte ins Wasser. Beeindruckend! Das Einstürzen selbst ging natürlich viel zu schnell, aber wie sich die Wellen ausgebreitet und an den Eisbergen und am Ufer gebrochen haben, konnte ich filmisch festhalten.