Montag, 13. Februar 2012

Ushuaia - Fin del mundo

Der zweistündige Flug von Trelew nach Ushuaia ging direkt der Küste entlang. Mit den drei Fenstern direkt neben mir, hatte ich großen Spaß, auf meiner Landkarte zu verfolgen, wo genau wir gerade sind. Auch die Landzunge Punta Tombo, wo wir zuvor die Pinguine besucht hatten war eindeutig auszumachen. Als wir uns Feuerland näherten verschwand aber alles unter dichten Wolken. Ich bedauerte es sehr, nicht den großartigen Blick genießen zu können, der sich einem beim Landeanflug auf Ushuaia bietet.

Doch plötzlich tauchte das Flug unten aus den Wolken heraus. Wow! Das war also Feuerland... irgendwie "typisch" bzw. wie ich es mir vorgestellt hatte, dachte ich spontan. Der Beagle-Kanal lag in tiefdunklem, fast schwarzem Wasser unter mir, über mir dunkle Wolken, die umliegenden Berge waren steil und von unten zu zwei Drittel mit dunklem Wald bewachsen, die Gipfel der Darwin Kordillere schneebedeckt und die südlichste Stadt der Welt (Fin del mundo) wirkte eingequetscht zwischen Meer und dem direkt dahinter aufragenden Berg samt Gletscher. Insgesamt ergab sich ein bedrohlich wirkendes Bild.

Es hat nur 11° C und damit gut 20° C weniger als in Trelew und ist - wie sollte es hier anders sein - sehr windig. Eben noch saß ich auf einem der acht überbreiten Sessel in der Business Klasse und jetzt frage ich (statt Taxi) bei den diversen wartenden Abholservices, wer mich mit in die Stadt nehmen könnte. Das hat was! Und vor allem lernt man Locals kennen. Der Fahrer ist in Ushuaia geboren, der andere arbeitet auch als Guide und bietet mir an bei ihm Couch-Surfing zu machen, falls ich kein Hostel finde. Denn noch hatte ich keines und meine Internet-Recherchen am Vorabend hatte ergeben, dass alle ziemlich ausgebucht sind.

Die Wettervorhersage - sofern man dieser hier überhaupt Glauben schenken möchte - war für den nächsten Tag gut und so buchte ich für nachmittags einen Bootsausflug auf dem Beagle Kanal. Das Wetter am nächsten Tag war sogar so gut, dass es fast schade war, dass ich ausgeschlafen hatte, aber das musste mal sein. Außerdem hätte ich eh nicht gleich mit einer Wanderung oder ähnlichem Durchstarten können, weil noch ein paar logistische und organisa-torische Dinge zu erledigen waren. Zumindest ein paar Klamotten wollte ich zum Waschen abgeben und das Busticket nach El Calafate kaufen, um dort zum vereinbarten Zeitpunkt Micha am Busbahnhof einsammeln zu können.