Dienstag, 21. Februar 2012

Busreise vom Ende der Welt

Dass Ushuaia nicht nur der südlichste Punkt meiner Reise ist, sondern tatsächlich auch das Ende der Welt, realisierte ich erst so richtig, als ich der Stadt per Bus den Rücken kehrte. Beide Busgesellschaften bedienen die Strecke von Ushuaia nach El Calafate mit Umsteigen in Rio Gallegos zur selben unchristlichen Zeit um 5 Uhr morgens. Die ersten vier Stunden der Fahrt hab ich zum Glück verschlafen. Dann wurde ich geweckt, weil ich für die ca. 200km lange Transitstrecke durch Chile diverse Formulare für die Grenze auszufüllen hatte. Bis zur Grenze war noch eine Stunde Zeit, um das Obst, welches ich gestern gekauft hatte, als Frühstück zu verzehren bzw. zu verschenken, denn bei den Chilenen darf man weder frisches Obst oder Gemüse noch unverkochte tierische Produkte einführen. Der Grenzübertritt verlief mit nur einer Stunde für hiesige Verhältnisse recht zügig; man hört das kann schon auch mal vier Stunden dauern.

Als der Bus nurnoch etwas schneller als Schritttempo einer einspurigen Schotterpiste entlang holperte, die mehr an einen Feldweg erinnert als an eine offizielle Strasse für Busse und LKWs, hatte ich kurz Zweifel, ob der Busfahrer nicht irgendwo falsch abgebogen ist. Aber ein Blick auf meine Karte verriet mir, dass dies für die nächsten gut 100km so weiter gehen würde und wir auf direktem Weg Richtung Magellan Strasse waren, an deren engster Stelle wir übersetzen würden.

Im Vorfeld meiner Reise war ich sehr unschlüssig, ob ich überhaupt ein Netbook und oder Smartphone mitnehmen sollte. Was man nicht dabei hat, kann einem nicht gestohlen werden, außerdem hatte ich Bedenken, dass es eventuell unnötiger Balast sei. Aber schon nach kürzester Zeit, war ich wirklich froh drum. Nicht nur um Hostels oder beispielsweise das Navimag Schiff zu buchen, sondern auch um unterwegs an meinem Reisebericht schreiben zu können. Mit Papier und Stift wäre das auf dieser Schotterpiste unmöglich oder zumindest hinterher unlesbar; tippen geht einwandfrei.