(Fr. 30.3.) Trotz knapp 20 stündiger Fahrt habe ich leider auch tagsüber nur wenig von der Landschaft gesehen, weil im ganzen Bus die Vorhänge zugezogen waren. Nach Schlafen, Dösen, Lesen, einem Film schauen (die anderen drei habe ich mir erspart) und Bingo spielen, steige ich wider erwarten doch nicht ganz so gerädert aus dem Bus. Am Busbahnhof spricht mich ein Mitarbeiter der Hostelkette an bei der ich ohnehin reserviert habe und ich bekomme überraschenderweise einen kostenlosen Taxitransport zum Hostel. Da sagt man doch nicht nein. War auch tatsächlich ganz ohne Pferdefuss.
Bis zum - dank meiner Vorreservierung inkludierten - Abendessen schlendere ich noch gute zwei Stunden durch die Stadt; gesessen bin ich ja nun wahrlich lange genug. Ich habe nicht nur 1300 Entfernungskilometer hinter mich gebracht, sondern bin auch tatsächlich in einem anderen Ort, einer etwas anderen Welt gelandet. Während in der südlichen Teilen von Chile und Argentinien die Kolonialisierung und Einwanderung aus Europe sich stark im Aussehen der Menschen wiederfindet, nehmen hier im Norden die indigenen Einflüsse immer mehr zu. Sich hier "low profile" zu bewegen ist fast unmöglich, als Gringa (weiße Ausländerin) fällt man immer mehr auf.
Freunde alter Automodelle wären begeistert, allerdings nicht über den Zustand derselben. Ein ebenfalls sehr rege genutztes Fortbewegungsmittel ist das Mofa auf dem dann auch gern mal die ganz Familie sitzt - also Vater und Mutter mit Kleinkind im Arm. Ach ja, und Helm scheint Luxus zu sein, maximal eine Basketballmütze "schützt" den Kopf. Der sicherere Transport des Nachwuchses scheint mir im Kinderwagen zu sein. Aber, liebe junge Mütter in Deutschland, ihr würdet hier einen absoluten Anfall kriegen, denn der von Haus zu Haus ohnehin unebene Gehweg ist ausserdem kaputt. Und damit meine ich nicht , dass irgendwelche Platten gesprungen sind, sondern da sind richtige Löcher drin. Kommen wir zur Fussgängerzone, in der sehr schön einige blühende Bäumen Schatten spenden. Ich habe den Eindruck als sei jedes zweite Geschäft ein Schuhladen, am zweithäufigsten gibt es Klamotten und Handtaschen zu kaufen. Betty, wenn dir gerade dein Herz aufblüht, vergiss es. Die Schaufenster sind hier insbesondere durch ihre Neonröhrenbeleuchtung sowas von häßlich, da vergeht einem jegliche Einkaufslust. A propos vergehen... ich bin zufällig auch noch an der Markthalle und in dieser auch an den Fleischereiständen vorbeigekommen. Was die da so alles an ihren Haken hängen hatten, weiß ich nicht, aber die gehäuteten Kuhköpfe, die auf dem Tresen lagen und die mich mit ihren runden Glupschaugen anschauten und mir die Zunge rausstreckten, die hab ich erkannt.
Bis zum - dank meiner Vorreservierung inkludierten - Abendessen schlendere ich noch gute zwei Stunden durch die Stadt; gesessen bin ich ja nun wahrlich lange genug. Ich habe nicht nur 1300 Entfernungskilometer hinter mich gebracht, sondern bin auch tatsächlich in einem anderen Ort, einer etwas anderen Welt gelandet. Während in der südlichen Teilen von Chile und Argentinien die Kolonialisierung und Einwanderung aus Europe sich stark im Aussehen der Menschen wiederfindet, nehmen hier im Norden die indigenen Einflüsse immer mehr zu. Sich hier "low profile" zu bewegen ist fast unmöglich, als Gringa (weiße Ausländerin) fällt man immer mehr auf.
Freunde alter Automodelle wären begeistert, allerdings nicht über den Zustand derselben. Ein ebenfalls sehr rege genutztes Fortbewegungsmittel ist das Mofa auf dem dann auch gern mal die ganz Familie sitzt - also Vater und Mutter mit Kleinkind im Arm. Ach ja, und Helm scheint Luxus zu sein, maximal eine Basketballmütze "schützt" den Kopf. Der sicherere Transport des Nachwuchses scheint mir im Kinderwagen zu sein. Aber, liebe junge Mütter in Deutschland, ihr würdet hier einen absoluten Anfall kriegen, denn der von Haus zu Haus ohnehin unebene Gehweg ist ausserdem kaputt. Und damit meine ich nicht , dass irgendwelche Platten gesprungen sind, sondern da sind richtige Löcher drin. Kommen wir zur Fussgängerzone, in der sehr schön einige blühende Bäumen Schatten spenden. Ich habe den Eindruck als sei jedes zweite Geschäft ein Schuhladen, am zweithäufigsten gibt es Klamotten und Handtaschen zu kaufen. Betty, wenn dir gerade dein Herz aufblüht, vergiss es. Die Schaufenster sind hier insbesondere durch ihre Neonröhrenbeleuchtung sowas von häßlich, da vergeht einem jegliche Einkaufslust. A propos vergehen... ich bin zufällig auch noch an der Markthalle und in dieser auch an den Fleischereiständen vorbeigekommen. Was die da so alles an ihren Haken hängen hatten, weiß ich nicht, aber die gehäuteten Kuhköpfe, die auf dem Tresen lagen und die mich mit ihren runden Glupschaugen anschauten und mir die Zunge rausstreckten, die hab ich erkannt.
(Sa. 31.3.) Nach einem gemächlichen Vormittag im Hostel, den ich mit etwas zähem Bilderhochladen verbracht habe, starte ich 13 Uhr zu meiner kulturellen Stadtbesichtigung. Die zentrale Plaza de 9 Julio hat - einzig in Argentinien - einen vollständig erhaltenen Arkadenumgang. Die im Inneren üppig verzierte Kathedrale steht direkt am Platz, ebenso wie der Cabildo mit dem Museo Historico Provincial, in dem man u.a. erfährt, dass Salta am Ende des 18. Jh. bereits 50 Gebäude mit zwei Geschossen hatte, während es in Buenos Aires nur 12 gab.
Auch das Casa Uriburu - eines der schönsten Kolonialgebäude der Stadt - hab ich besucht. Es ist das Geburtshaus des Präsidenten, der Argentinien von 1895-1898 regierte und der nicht aus einer armen Familie stammte, wie man dem Gebäude und der Einrichtung entnehmen kann. Zwischendurch hab ich noch wegen einer 2-tägigen Cachi-Cafayate-Rundtour recherchiert und reserviert. Die von der Plaza etwas weiter entfernten Stadtteile hab ich mir vom Bus aus angeschaut. Die im Reiseführer aufgeführte Rundtour mit der Linie 5A war echt nett, denn sie hat nochmal andere Ein- und Ausblicke geliefert. Allerdings hat sie statt einer knappen Stunde fast zwei Stunden gedauert, so dass ich hinterher beim Bezahlen der 2-Tagestour kurz unklar war, ob ich überhaupt noch mit komme. Über all die Tourbucherei hatte ich ganz vergessen, dass ich noch ins Museo Archeologia de Alta Montana wollte, in dem die gut erhaltenen Mumien der Ninos (Kinder) des Llullailaco zu sehen sind. Mit etwas Bitten weil ich die nächsten zwei Tage auf Tour bin und am Tag drauf wegen Feiertag (Dia de la Malvinas) geschlossen ist, darf ich gerade noch so reinwitschen und mir die vor über 500 Jahren in den Inkas geopferten Kindermumien anschauen, die erst 1999 in einer Höhe von 6700m gefunden wurden.