Dienstag, 10. April 2012

Mendoza - man kann nicht immer Glück haben

Die Großstadt mit beinahe einer Million Einwohnern hat einen ebenso großen Busterminal mit 60 Einstiegen. Da es nicht nur weit bis zu meinem Hostel war, sondern auch schon dunkel, entschied ich mich für Taxi. Das Hostel war in mehrerer Hinsicht die absolute Katastrophe. Ich bin mir schon darüber im Klaren, dass 12 Euro ein kleiner Preis ist für Übernachtung mit Frühstück und bei meinen Westalpentouren gebe ich mich ja auch mit simpler, teils alter Ausstattung zufrieden. Aber diesmal... Ok, ich fang vorne an: unter dem Namen "Break Point" hatte ich mir etwas Chilliges vorgestellt, es entpuppte sich aber eher gegenteilig. Gegen "angeschlossene Bar&Restaurant" ist ja erstmal nichts einzuwenden, aber diesmal war es zumindest von der Beschallung her eher eine Disco. Und obendrüber waren die Zimmer, die an sich ganz ok waren, aber das Bad hat den Vogel abgeschossen. Das gesamte Hostel mußte sich dieses einzige Bad teilen. Es war nicht nur klein, sondern war auch noch heruntergekommen und schmutzig. Außerdem war die Dusche winzig und hatte kein warmes Wasser. Dabei hatte ich mich so auf das Haarewaschen gefreut, was ich unter diesen Umständen leider vertagen musste. Was ein Ärger, dass ich gerade hier zwei Nächte im Voraus bezahlt hatte. Zum Glück haben sie die Stornierung der zweiten Nacht ohne zu Murren hingenommen und mir das Geld zurück gegeben.

So hab ich also am nächsten Tag in ein Hostel auf der anderen Strassenseite gewechselt. Hier hatte ich das Pech, dass Check-In erst um 14 Uhr war, dabei wollte ich doch endlich meinen Kopf waschen. Auch bei der Stadtbesichtigung hatte ich kein Glück. ...


Ad eins hatte ich meine Kamera im Hostel vergessen, was sich mangels fotogener Objekte ex post als nicht so schlimm herausstellen sollte, was mich im ersten Moment aber trotzdem geärgert hat. Erkältungstechnisch angeschlagen wie ich war, wollte ich mich - wie in meinem Reiseführer vorgeschlagen - einfach nur in die Buslinie 110 setzen und mich einmal durch die gesamte Stadt chauffieren lassen. Aber auch mit einigem Fragen war diese Buslinie nicht aufzufinden. Da es ansonsten nicht viel Sehenswertes in der Stadt gibt, will ich mich in einigen Reisebüros und direkt bei Aerolineas Austral umhören, was Flüge von Salta zu den Iguazu-Wasserfällen und zurück kosten. Aber, was ein Mist, ich bin mitten in der Siestazeit unterwegs. Wenigstens der Supermarkt hat durchgehend offen, so dass ich zumindest den Taschentüchervorrat für meine Schnupfennase aufstocken kann. 17 Uhr machen endlich die Läden wieder auf. Schnell ist geklärt, dass die Flüge viel zu teuer sind. Deutlich länger brauche ich, um eine neue Kontaktlinsenflüssigkeit zu bekommen. Optiker gibt es viele, aber keiner hat, was ich suche. Im fünften Geschäft bin ich total angenervt, weil ich total groggy war und einfach nurnoch zurück ins Hostel wollte. Aber half ja nichts, in den nächsten Orten meiner Reise würde ich noch schlechtere Chancen haben.

Ich wollte einen ruhigen Abend im Hostel machen und etwas an meinem Blog weiter machen. Das Hostel versprach zwar WiFi, aber da es ohne Passwort zugänglich war, schien halb Mendoza darauf zuzugreifen, so dass es schlichtweg unmöglich war eine Verbindung zu bekommen. Was mir last but not least zu diesem "perfekten" Tag fehlte war, dass nachmittags als ich erstmals nach Zeiten und Preisen für die Weiterfahrt nach Salta fragte, für lächerliche 10 Euro mehr noch Cama-Plätze verfügbar waren, abends jedoch nicht mehr. Wie sollte ich eine 19-stündige Nachfahrt in Semi-Cama überstehen?

Mendoza no me gusta, aber mir muss es ja auch nicht überall gefallen. Vielleicht hing es ja auch damit zusammen, dass mir aufgrund der Erkältung alles zu viel war. Ich hake den Tag einfach unter (sorry) "Scheißtag" ab und gehe schlafen.