Sonntag, 22. April 2012

Cerro de Siete Colores + Über den Paso de Jama nach San Pedro de Atacama (Chile)

Der "Cerro de Siete Colores" soll im ersten Morgenlicht besonders intensiv und vielfarbig leuchten. Für den einstündigen Spaziergang um diesen Hügel herum, hatte ich mir also für 7 Uhr den Wecker gestellt. Da es aber gerade erst dämmert, krieche ich nochmal für eine halbe Stunde ins Bett. Denn bei den Lichtverhältnissen sehe ich nichtmal eine von sieben Farben. Auch als ich um halb acht losspaziere, ist das Licht noch so fahl, dass ich die erste Dreiviertel-stunde den Eindruck habe, zu früh dran zu sein, um das Farben-spiel zu erleben. Ich habe mich bereits damit abgefunden, "nur" einen netten Spaziergang in frischer Morgenluft gemacht zu haben, als es die Sonne dann doch über die Hügelkette auf der anderen Talseite schafft und den Cerro de Siete Colores in voller Farbenpracht erstrahlen läßt.



Zurück am Hostel schmeckt dann das wie üblich eher karge Frühstück richtig gut. Da Purmamarca keinen Busbahnhof hat, mache ich mich anschließend zu besagter Kurve der Hauptstraße auf, an welcher der Überlandbus, der sogar die internationale Grenze passiert, halten soll. Fahrplanmäßig sollte der Bus um 9:40 Uhr abfahren, zusammen mit vier anderen Touris saß ich aber bis 11 Uhr dort am Straßenrand.
Gleich hinter Purmamarca steigt die Straße in spektakulären Serpentinen an und klettert dabei durch steile Kakteenschluchten hinauf. Auf einer Strecke von nur 37km werden fast 2000 Höhenmeter überwunden. Bald ist die Ödnis des Altiplano und eine Höhe von um die 4000m erreicht. Sehr vereinzelte schneebedeckte Vulkane ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.


Verglichen mit den Tagen zuvor, ist das heute ein komplett anderes Reisen. Die Sitze sind bequem, die großen und sauberen Fenster bieten ein großartiges Panorama, auch die Luft ist staubfrei und wohlaklimatisiert und dem zwar schlechten, aber immerhin sättigenden Mittagessen kann man sich später auf der Bordtoilette entledigen. So kann ich die sehr abwechslungsreiche Fahrt voll genießen. Wir fahren mitten durch die Salinas Grandes, in denen auch heute noch Salz abgebaut wird. Hier und da stehen Lamas am Straßenrand. Vorbei an farbigen Lagunen, bizarren Felsformationen und schneebedeckten Vulkanen. Der höchste Punkt der Fahrt sind 4820m - also höher als der Gipfel des Mont Blanc - während der Paso de Jama "nur" eine Höhe von 4200m hat.

Die Fahrt endet mit knapp 2 Std. Verspätung um kurz vor 19 Uhr an der chilenischen Grenzstation am Ortseingang von San Pedro de Atacama, von wo aus sich die Fahrgäste zu Fuß aufmachen. Obwohl das touristisch relevante Zentrum dieses Wüstenortes eigentlich nur aus einer Haupt und drei Querstraßen besteht, hat es länger gedauert bis ich mein Hostel gefunden hatte, denn die Nummerierung der Häuserblocks hat just in dieser Straße einen Fehler.