Außerdem war ich für 14 Uhr mit Marga und Arnoud zu einer Wein-Tour verabredet. Denn abgesehen davon, dass einen die Streckenführung meistens ohnehin durch Mendoza führt, kommt man eigentlich wegen des Weines hier her. In der Region Mendoza werden mehr als 70% des argentinischen Weines erzeugt und immerhin ist Argentinien weltweit der fünftgrößte Weinproduzent.
Mit einem Kleinbus fahren wir nach Maipu und besichtigen dort als erstes die Bodega Lopez. Mit etwa 20 Mio. Liter pro Jahr ist sie die größte Weinkellerei, aber bei uns wenig bekannt, weil sie - abgesehen von Spanien nicht nach Europa exportieren. Die kurze Führung bringt uns auch an den Eichenfässern vorbei in denen der Wein sechs Monate "reift". Das größte derselben faßt ein beeindruckendes Volumen von 357 Hektolitern - man stelle sich 357 Badewannen vor. Ich muss schon sagen, so eine vollauto-matische Abfüllanlage hat schon war. Und dabei geht es nicht nur darum, wie der Wein in die Flasche kommt und diese verkorkt und etikettiert wird, sondern es werden abschließend sogar die 6er-Kartons auf Paletten gestapelt und das gesamte Paket für den Transport mit Plastikfolie ummantelt. Angebaut werden auf diesem Weingut Cabernet Sauvignan, Merlot und Malbec, die wir anschließend verkosten durften.
Auf unserem Weg zum zweiten Weingut kommen wir an der historischen Bodega Giol vorbei, die seinerzeit (ich meine es war in den 1850ern) die weltweit größte Weinkellerei überhaupt war. Als Kontrast zum ersten Weingut mit Besucherzentrum und allem drum und dran, geht es abschließend zu "Cava de Don Arturo" - einem kleinen, traditionellen Familienbetrieb, der nur 1,7 Mio. Liter pro Jahr produziert. Diese werden direkt an Besucher und Restaurants verkauft, aber selbst innerhalb Argentiniens findet kein Versand statt.