Gerade wollte ich mich draußen in der Sonne niederlassen, um zumindest Apfel, Kaba und Kekse zu verzehren, bevor sie der strengen chilenischen Grenzkontrolle zum Opfer fallen würden, da kam ein moderner Jeep mit chilenischem Kennzeichen. Ich bin so aufgeregt, dass ich spontan all mein Spanisch vergessen habe. Stammelnd laufe ich hinter den Ehepaar her ins Grenzhäuschen, wo der Grenzer, der ja meine Geschichte schon kennt, für Aufklärung sorgen kann. Er ist bereit mich mitzunehmen, die Frau macht zunächst einen wenig begeisterten Eindruck. Später am Tag, als ich auch wieder in der Lage bin etwas spanisch zu plaudern, ist sie es, die sich ganz rührend z.B. bei der Kioskbetreiberin erkundigt, wie ich auf der anderen Seite des Sees am besten weiterkommen würde.
Ich darf also mitfahren. Zunächst bis zur chilenischen Grenzstation Hua-Hum. Dort geht es wirklich beschaulich zu. Grenzer und Zollkontrolleur müssen erst aus irgendwelchen nahen Häusern herbeigeholt werden. Da ich meine eiserne Reserve an Lebensmitteln (Spagetti, Brot, eine Koservenbüchse mit Streichwurst, Kekse, Schoki und Dörrpflaumen) ungern in vorauseilendem Gehorsam in den Mülleimer werfe, entschließe ich mich diesmal dazu, dem Kontrolleur einfach die gesamte Tüte unter die Nase zu halten. Die Strategie geht auf, nur die Pflaumen wandern in den Müll. Ich hätte nicht gedacht, dass die Wurst auch nur den Hauch einer Chance hat. Absolutes No-Go ist allerdings die Riesenportion Schinken-Käse-Sandwiches, welche das Ehepaar als Verpflegung für den Tag dabei haben, so dass sie mich zu einem Spontan-Picknick einladen.